Gerade macht die Softwarewelt, die hinter dem Internet steht, eine Revolution durch. Mehr und mehr wird die Reflektion ihrer Selbst eingeführt. Medientheorie ohne Softwaretheorie zu denken ist weniger als eine halbe Sache. Sobald die Software hinter und im Netz die Texte, Audioaufnahmen, Videos nicht mehr NUR als Content transportiert sondern interpretiert, wird erst augenfällig werden was McLuhan gemeint hat. Wir sind mitten in diesem Prozess.
Wohin das führt ist gar nicht abzusehen, aber gerade jetzt McLuhan zu den Akten zu legen, wäre mehr als daneben.
Inwiefern das Medium die Botschaft ist, wird uns erst aufgehen, wenn wir unser Softwareparadigma von klassischer Logik auf eine noch nicht fassbare Logik von Quantensystemen umstellen. Heute probieren wir den anvisierten Quantencomputer immer wieder als weiteres Trägermedium für herkömmliche Logik zu sehen. Aber genau das ist eben das typische Spiel: Man meint Medien seien beliebig und versucht immer nur wieder alte Botschaftsmuster zu übertragen, statt zu sehen, dass man nun damit völlig anders denken und schöpfen kann.
McLuhan bleibt hochaktuell."
- Kommentar von ITERATOR
On 13 September 2015 at 04:01:13, Rainer Langhans (r.langhans@gmx.net) wrote:
<https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/marshall-mcluhan-hat-sich-geirrt>